Als Koautor*innen einer audiovisuellen Erzählung wirken Editor*innen und Sounddesigner*innen bereits in der Stoffentwicklungsphase am Konzept für Bildschnitt und Tongestaltung mit. Sie überzeugen durch Reflexionsvermögen und Kommunikationsstärke, wenn sie im Dialog mit Regisseur*innen und Produzent*innen kreative Entscheidungen hinsichtlich Dramaturgie, Rhythmus, Räumlichkeit und Intensität treffen. Ihre eigene künstlerische Handschrift weiß sich dabei immer in den Dienst der Erzählung zu stellen.

Durch ihre Expertise in der Montagetheorie und der filmischen Dramaturgie können sich die Studierenden auch in neue visuelle Formate und Erzählformen einarbeiten. In Seminaren und Projektarbeiten vertiefen sie ihre Fähigkeiten – von der Mustersichtung bis zur finalen Kinomischung.

Das Studium vermittelt professionelle Softwarekenntnisse und befähigt die Studierenden, komplexe Postproduktionsworkflows nach Industriestandard umzusetzen. Dabei steht ihnen modernste Technik zur Verfügung: hauseigene Editsuiten, das Sprach- und Geräuschaufnahmestudio sowie das Dolby Atmos lizensierte Mischtonstudio.

INHALT

Die Lehre orientiert sich an aktuellen Branchenstandards und reagiert schnell auf neue Tendenzen. Neben der Professur garantieren erfahrene, auch internationale, Gastdozierende aus der Branche eine praxisnahe Lehre auf höchstem Niveau. Zahlreiche Kooperationsseminare mit den anderen Fachbereichen ermöglichen ein frühes Kennenlernen der Branchenrealitäten.

Im Rahmen des Studiums werden u.a. die folgenden Fachinhalte vermittelt:

  • Szenischer Schnitt
  • Non-fiktionale Erzählformen
  • Dramaturgie
  • Montagetheorie und -ästhetik
  • Bild- und Tonschnitt-Tools
  • Tongestaltung
  • Tonmischung
  • Animatics
  • Einblicke in andere Kunstformen: Theater, Installationen, Games
  • Festivalteilnahmen

Ein wichtiger Teil der Lehre und des Studierens findet in der Projektarbeit statt, die von einer intensiven Kooperation der sieben Fachschwerpunkte geprägt ist.

Im Rahmen des Studiums gibt es diverse Projektphasen, in denen experimentiert, geübt und produziert wird. Die Anforderungen variieren: Es gibt fiktionale und non-fiktionale Projekte. Die Arbeit an den Projekten besteht sowohl aus individuellen Anteilen als auch aus interdisziplinärer Teamarbeit mit den Kommiliton*innen und anderen Kooperationspartner*innen. Die Komplexität der Projektarbeiten nimmt im Laufe des Studiums bis zum Abschlussprojekt zu.

Die Realisierung der jeweiligen Projekte erfolgt in den im ifs-Curriculum vorgesehenen Rahmenbedingungen.

COMPARATIVE MEDIA STUDIES
Die Lehre beschäftigt sich mit den Beziehungen des Mediums Film zu den anderen Medien und ihren Darstellungs- und Erzählformen, insbesondere zu den audiovisuellen Konkurrenzmedien Theater, Fernsehen und digitalen Spielen, aber auch zur bildenden Kunst und Fotografie, zu Literatur und Musik. Besondere Aufmerksamkeit finden in der theoretischen Reflexion wie in praktischen Übungen die ästhetischen und kulturellen Konsequenzen der Digitalisierung für die Produktion, Distribution und Rezeption audiovisueller sowie cross- und transmedialer Inhalte.

Themen (u.a.):

  • Geschichte und Theorie digitaler Medien
  • Adaptation und Transmedialität
  • Deutsch-Amerikanisches Filmemachen


FILMWISSENSCHAFT
Das Lehrgebiet befasst sich mit Fragen und Methoden der Filmgeschichte, Filmtheorie und Filmästhetik. Wie lässt sich Film als Medium, als Kunst, als Erzählung, als Blickordnung, als Utopie, als Erfahrung, als Arbeit, als Wissensform oder als populäres Bildrepertoire untersuchen? Die Auseinandersetzung mit Konzepten der Filmwissenschaft schärft die eigene Wahrnehmung. Über die Produktionskulturen, die Wahrnehmungssituationen, den Wandel und die Anziehungskraft des Films nachzudenken, bedeutet auch, neue Verbindungen zwischen kritischen Anliegen und künstlerischen Arbeitsweisen zu entwerfen.

Themen (u.a.):

  • Einführung in die Filmanalyse
  • Filmgeschichte von 1895 bis heute
  • Theorieansätze zu u. a. Realismus, Fiktionsbildung, Repräsentation, Genres und ästhetischen Erfahrungen des Zuschauens

Neben der Fachkompetenz liegt ein besonderes Augenmerk auf der Vermittlung und Erprobung von Schlüsselkompetenzen:

SOZIALKOMPETENZ
Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Führungskompetenz, Interkulturelle Kompetenz und Problemlösungskompetenz

INDIVIDUALKOMPETENZ
Selbstmotivation, Selbstorganisation und Selbstreflexion

METHODENKOMPETENZ
analytische Fähigkeiten, kritisches Denken, Transferfähigkeit, Argumentationsfähigkeit, wissenschaftliches Arbeiten und Präsentationstechniken

Persönliche und fachliche Entwicklung werden durch Coaching-Gespräche und Feedback der Lehrenden zu verschiedenen Studienleistungen und Teamprozessen gefördert. Die Reflexion der eigenen künstlerischen Arbeit erfolgt mit interdisziplinärer Perspektive, im Kontext anderer Kunstformen und als Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Die Entfaltung der künstlerischen Persönlichkeit wird gezielt gefördert.

Damit der Berufseinstieg bestmöglich gelingt, werden während und insbesondere zum Ende des Studiums umfassende Angebote in Form der sog. Bridging-Seminare gemacht. Hier treffen Studierende beispielsweise auf erfahrene Branchenvertreter*innen ihres Fachs (teilweise Alumni der ifs), die von ihren vielfältigen Karrierewegen berichten und wertvolle Tipps für den Einstieg vermitteln. Austauschrunden mit potenziellen Auftraggebern oder Partnern, wie beispielsweise mit Sendern, Streaminganbietern und etablierten Produktionsfirmen, vermitteln aktuelles Hintergrundwissen und wertvolle Kontakte.

Darüber hinaus erhalten Studierende praktische Informationen rund um die Freiberuflichkeit und werden u.a. mit Verhandlungstechniken gezielt auf den Branchenalltag vorbereitet.

Festival- und Fachtagungsbesuche fördern die Bildung von Branchennetzwerken und verschaffen wertvolle Einblicke in Trends und Praktiken der Branche. Studierende im Studienschwerpunkt Editing Bild & Ton besuchen während ihres Studiums in angeleiteten Exkursionen diverse Filmfestivals, wie z. B. die Berlinale, das Filmestival Max Ophüls Preis oder die Duisburger Filmwoche.

Editor*innen arbeiten eng mit anderen Gewerken zusammen, sind aber eigenverantwortlich für ihren Bereich. Ihre Tätigkeit erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Nötig ist auch kritische Distanz gegenüber Drehbuch und Inszenierung, weil erst im Schneideraum die audiovisuelle Konzeption erlebbar wird. In der ersten Schnittfassung treffen sie grundsätzliche Entscheidungen hinsichtlich Dramaturgie und Erzählform; im Feinschnitt dann werden Änderungen wie z. B. Verlängerungen oder Kürzungen einer Sequenz vorgenommen, durch die Tempo, Rhythmus und Timing herausgearbeitet werden. Die Auswahl von Musik- und Tonsequenzen parallel zum Bild gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Die Berufsfelder im Bereich Filmton umfassen unter anderem die Originaltonaufnahme am Set sowie die nachträgliche Aufnahme von Sprache und Geräuschen und deren Bearbeitung. Das Schaffen von Räumlichkeit und Intensität mittels bewusst und unbewusst wahrgenommener Tonsignale findet im Sound Design Anwendung, wo Dialog, Atmos, Soundeffekte und Musik als dramaturgische Elemente eingesetzt, bearbeitet und schließlich in einer Hauptmischung zusammengeführt werden.

Digitale Systeme zur Bild- und Tonbearbeitung befinden sich ständig im Wandel und erfordern von Editor*innen und Sound Designer*innen eine stetige Weiterbildung. Weiterführende Informationen zu den vielfältigen Berufsbildern im Bereich Editing Bild & Ton finden Sie auf den Seiten des Bundesverbands Filmschnitt  sowie der Berufsvereinigung Filmton .

STRUKTUR

Das 7-semestrige Bachelor-Studium ist modularisiert und setzt sich zusammen aus

  • FACHMODULEN, in denen das künstlerische und fachliche Know-how für den angestrebten Beruf vermittelt wird,
  • PROJEKTMODULEN, in denen sowohl eigenständig als auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit Projekte von der Idee bis zum fertigen Drehbuch oder Film realisiert werden,
  • und MEDIENWISSENSCHAFTLICHEN MODULEN UND SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN, in denen film- und medienwissenschaftliche Kenntnisse sowie soziale Kompetenz vermittelt werden.

Semester 1 und 2:

  • Grundständige Kenntnisse der Bildgestaltung, Tonaufnahme und -bearbeitung
  • Kenntnis wesentlicher Prinzipien der Akustik
  • Bewusstsein über die Möglichkeiten der Einflussnahme auf Erzählstruktur und Handlungsdramaturgie in der Bild- und Tonmontage
  • Grundkenntnisse historischer wie aktueller Montagetheorien und -prinzipien
  • Verständnis wesentlicher Abläufe, Kommunikationsstrukturen und der Rolle des*der Editor*in/Sound Designer*in innerhalb eines Filmteams
  • Befähigung zur Durchführung eines basalen Postproduktionsworkflows


Semester 3 und 4:

  • Berücksichtigung von Proportion, Reduktion, Intensität und Erzählbogen zugunsten einer Erzählung
  • Erweitertes Verständnis von Sprache, Dialog und Rhythmus sowie deren dramaturgischer Bedeutung und Wirkung
  • Fortgeschrittenes Verständnis dramaturgischer Prinzipien auf allen filmischen Gestaltungsebenen
  • Vertiefte Kenntnisse aktueller Montagetheorien und -prinzipien mit Schwerpunkt auf der Theorie und Ästhetik neuer Erzählformen
  • Schulung des künstlerischen Blicks und Befähigung zur konstruktiven Gesprächskultur
  • Bewusstsein über ethische Verantwortung als Koautor*in
  • Grundzüge der Entwicklung der eigenen Handschrift als Editor*in
  • Vertiefte Kenntnisse fachspezifischer Technologien und Workflows

Semester 5 bis 7:

  • Befähigung zur Montage und Tongestaltung eines mittellangen Films oder Langfilms unter professionellen Bedingungen
  • Eigenverantwortlicher, professioneller Umgang mit Rollen und Teamprozessen im Kontext künstlerischer Herausforderungen
  • Übertragen kreativer Absichten in erfolgreiches Projektmanagement und professionelle Workflows
  • Ausbau der eigenen Handschrift als Editor*in und Sound Designer*in
  • Strategien zur beruflichen Vernetzung
  • Konkrete Perspektiven für die professionelle Arbeit nach dem Studium und praktische Befähigung zur Selbstständigkeit als kreative Filmschaffende

Nach erfolgreicher Bachelorprüfung wird der akademische Grad »Bachelor of Arts« (B. A.) verliehen.

Jedes Modul wird mit einer Prüfung abgeschlossen und bewertet. Die Prüfungen werden u. a. in Form von Arbeitsproben, Dokumentationen, Präsentationen, Referaten, Klausuren oder mündlich abgenommen.

Ende des Studiums wird die Bachelorarbeit erstellt und ergänzt durch eine mündliche Prüfung (Kolloquium).

Die Bachelorarbeit im Fachschwerpunkt Editing Bild & Ton besteht aus einer theoretischen Arbeit mit praktischem Anteil und einer Projektarbeit (Postproduktion eines Abschlussfilms). Das Kolloquium führt die verschiedenen Teile der Bachelorarbeit in einem Fachgespräch zusammen und vertieft einzelne Aspekte.

Der Bachelorstudiengang Film ist als Vollzeitstudium eingerichtet. Für die Lehrveranstaltungen ist eine Anwesenheitspflicht von in der Regel 80 % verbindlich.

Die Studienleistung, der Workload, wird mit Leistungspunkten (Credit Points) nach den Grundsätzen des European Credit Transfer System berechnet.

Pro Semester werden 30 Leistungspunkte vergeben. Bei einer Regelstudienzeit von 7 Semestern sind 210 Leistungspunkte zum Erreichen des Abschlusses »Bachelor of Arts« notwendig.

Lehrende

Fachprofessor*innen

Foto André Bendocchi-Alves

Prof. André Bendocchi-Alves

Professur Editing Bild & Ton

Professor*innen
Professor*innen
Sound Designer und Editor u. a. DER HAUPTMANN (Dt. Filmpreis »Beste Tongestaltung«, Europäischer Filmpreis als »European Sound Designer«), FRATRICIDE (Silberner Leopard Filmpreis Locarno)
Foto Barbara Hennings

Prof. Barbara Hennings

Editing Bild & Ton

Professor*innen
Professor*innen
Honorarprofessorin, Editorin, u. a. AIMÈE & JAGUAR, DAS SCHRECKLICHE MÄDCHEN; Auszeichnung mit dem Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt für Lebenswerk

Dozierende (Auswahl)

Foto Paul Davies
© Richard Lee

Paul Davies

Lehrende
Supervising Sound Editor and Sound Designer
Es ist ein anspruchsvolles Studium, es ist ein zeitintensives Studium, aber es lohnt sich. Wir hatten Professor*innen und Dozent*innen, die bis Mitternacht noch mit uns im Kino gemischt haben, weil sie genauso viel Leidenschaft für unsere Filme hatten wie wir.

Friederike Dörffler

Film-Editorin u. a. "Nord Nord Mord", "Mordsschwestern", "Wolfsland" | ifs-Alumna

Alumna Friederike Dörffler
© Christian Mai
Das Studium Editing Bild & Ton vermittelt neben dem Handwerk des Editing auch ein fundiertes Verständnis für die emotionale Wirkung, die Bilder und Töne durch ihr Zusammenspiel bei Zuschauer*Innen hervorrufen können.

Janine Compère

Freiberufliche Editorin | ifs-Alumna

Foto Janine Compère
Aufgrund der projektbezogenen Arbeit innerhalb kleiner Teams entsteht ein enger Austausch von Ideen und Erfahrungen, welche die Entwicklung des eigenen Handwerks sehr fördern. Mit dem dort geknüpften Netzwerk von Filmemacher:innen arbeite ich bis heute zusammen.

Christoph Bargfrede

Editor | ifs-Alumnus

Foto Christoph Bargfrede

Studiengebühren & Finanzierung

Studiengebühren

Gibt es Studiengebühren an der ifs?
 

Ja, für ein Studium an der ifs fallen Studiengebühren an. Diese liegen für den Bachelorstudiengang Film seit 2003 unverändert bei 1750 Euro pro Semester. Darin enthalten sind 250 Euro Beitrag für den ifs-Förderverein.
Für die gesamte Dauer des Studiums von 7 Semestern bis zum Bachelor-Abschluss fallen also insgesamt Gebühren von 12.250 Euro an.

Die Studierenden an der ifs erhalten eine hochkarätige Ausbildung, die nur zu einem sehr geringen Teil durch die Studiengebühren finanziert wird. Die Mittel der ifs kommen hauptsächlich durch eine Vergütung des Landes NRW sowie von der Film- und Medienstiftung NRW, die alleinige Gesellschafterin der ifs ist.
Jeder Studienplatz wird in hohem Maße subventioniert.

Warum gibt es Studiengebühren?

  • Pro Fachschwerpunkt werden maximal 8-12 Studierende aufgenommen. D.h. in einem Jahrgang gibt es maximal 70 Studierende. Darüber hinaus lässt die ifs zum Bachelorstudiengang Film nur alle zwei Jahre zu.
  • Studieren im BA Film an der ifs bedeutet also: individuelle und intensive Betreuung durch kleine Studierendenzahlen und engen Kontakt zu Dozierenden sowie Kommilitonen/Kommilitoninnen. Diese Kontakte sind insbesondere für den Berufseinstieg nach dem Studium ausgesprochen wertvoll.
  • Den Studierenden der ifs steht eine ausgezeichnete technische Ausstattung zur Verfügung, die eine ständige Aktualisierung und Erweiterung erfährt. https://www.filmschule.de/ueber-die-ifs/technische-ausstattung/
  • Der Unterricht erfolgt zum einen durch festangestellte Professor*innen, zum anderem durch nationale und internationale Lehrende aus Medienpraxis und -wissenschaft, die für Lehrveranstaltungen gebucht werden.
  • Die Studierenden im BA Film realisieren pro Semester mindestens eine Projektarbeit, in der Regel ein Kurzfilm. Am Ende des Studiums steht der Abschlussfilm (bzw. das Abschlussdrehbuch).  Für diese Projektarbeiten steht jedem Team ein Budget von Seiten der ifs zur Verfügung.
  • Im Curriculum verankert sind Besuche von Branchenveranstaltungen wie Festivals u.a. Die Kosten hierfür werden überwiegend übernommen.

Studieren mit Qualität

TH Köln

Unser Studienabschlüsse werden in Kooperation mit der TH Köln vergeben und  unsere Studiengänge unterliegen dem Qualitätsmanagement der TH Köln.

AQAS

 

 

 

 

 

 

AQAS ist eine von Hochschulen und wissenschaftlichen Gesellschaften getragene Einrichtung für Qualitätsmanagement im Bereich Bildung und Erziehung. Eine Hauptaufgabe ist die Qualitätsprüfung von Studiengängen, insbesondere von Bachelor- und Masterstudiengängen.

Du hast Fragen? Wir helfen gern weiter!

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