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The Getaway
© Warner

»ifs-Begegnung« Edimotion mit Editorin Natali Barrey

Auf der Leinwand: »The Getaway« (OmU)

Information

Auf der Leinwand:
»The Getaway« (OmU)
(USA 1972, Regie: Sam Packinpah, Montage: Robert L. Wolfe. Mit: Steve McQueen, Ali MacGraw, 118 Minuten)

Anschließend Gespräch mit Editorin Natali Barrey
moderiert von Kyra Scheurer, Künstlerische Leiterin von Edimotion

Beim Kölner Festival Edimotion steht die Kunst der Filmmontage im Mittelpunkt. Gezeigt werden die am besten montierten Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme des Jahres – beim nächsten Mal wieder vom 14. bis 17. Oktober 2022. In Gesprächen und Diskussionsrunden entsteht so seit Jahren ein lebendiger Dis-kurs über die Montage von Kinofilmen. Bei der »ifs-Begegnung« Edimotion fragen wir Editor*innen nach ihren persönlichen Lieblings-Montagen aus der internationalen Filmgeschichte.

Sam Peckinpahs umsatzstärkster Film war – wenn auch bei der zeitgenössischen Kritik nicht unumstritten –wegweisend für die Entwicklung des modernen Actionthrillers. Auch wenn Schnittfrequenz und Action-Montagen für die damalige Zeit rasant waren, besticht heute vor allem die Verquickung von Action mit schwelenden emotionalen Konflikten und die interessante Dehnung erzählerischer Zeit durch Parallelhand-lungen und Exkurse, die den Genremix aus Action, Thriller, Heist- und Road-Movie so besonders machen.
Die für Packinpah typische Ästhetisierung von Gewalt u.a. mittels extremer Zeitlupen ist nicht unumstritten – doch die Montage seines mehrfach Oscar-nominierten Stammeditoren Robert L. Wolfe bietet darüber hinaus auch in der Spiegelung emotionaler Subtexte und Stimmungswechsel herausragendes Schnitthandwerk. Nur dass Steve McQueen sich seinerzeit das „Final Cut“-Recht hatte zusichern lassen, sorgte für Unmut.

Natali Barrey studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und arbeitet nach diversen Schnittassistenzen und Vertonungen seit 1999 als freie Editorin von Kinospiel- und -dokumentarfilmen. Neben der langjährigen Zusammenarbeit mit Regisseur Jan Krüger hat sie u.a. Werke von Asli Özge, Lola Randl, Sonia Heiss und Enrique Sánchez Lanch montiert. Für ihren Schnitt des Kinodo-kumentarfilms „Madame“ (R: Stéphane Riethauser) war sie 2020 bei Edimotion für den Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm nominiert.

Zum Film:
Um der bedrückenden Monotonie im Knast zu entkommen, wendet sich Gangster „Doc“ McCoy mithilfe sei-ner Frau Carol an einen korrupten Senator im Dienst der Mafia. Als Preis seiner Entlassung soll er die örtli-che Bank ausrauben. Doch ein Wachmann wird erschossen und Doc von seinen Partnern hintergangen. Er eröffnet seinerseits eine Jagd auf sie – mit der Polizei im Nacken. Eine atemlose Flucht quer durch Texas beginnt und das zunehmend zerrüttete Ehepaar Doc und Carol versucht, sich den Weg über die mexikani-sche Grenze freizuschießen.

Die im Dezember 1972 in den USA gestartete Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jim Thompson (1958) gewann einen Golden Reel Award in der Kategorie Bester Tonschnitt und sorgte auch aufgrund der ungewöhnlichen Filmmusik von Quincy Jones für Aufsehen.1994 wurde – unter Beteiligung desselben Dreh-buchautors – ein letztlich erfolgloses Remake des Films mit Alec Baldwin und Kim Basinger in den Hauptrol-len gedreht. Gezeigt wird bei uns die Originalfassung, im anschließenden Gespräch erfolgt neben der Wür-digung der Besonderheiten von Wolfes Montagestil u.a. ein editorischer Vergleich von Original und Remake.

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