Amor FatiAbschlussfilm 2005 der ifs internationale filmschule köln „Was passiert ist, ist passiert. Das Schicksal kann man nicht ändern.“ Was hat Branko gerade gesagt? Das sind die ersten Worte, die Nenad nach dem tragischen Autounfall in der Nacht seiner Hochzeit von ihm hört. Der Unfall, bei dem seine Braut ums Leben kam und den Branko, der Brautvater, verursacht hat. Branko ist Montenegriner, vor Jahren nach Deutschland gekommen, um zu arbeiten. Ein lauter, stolzer Mann mit traditionellem Gedankengut. Nenad ist ebenfalls montenegrinischer Herkunft, ein Gastarbeitersohn zweiter Generation in Köln. Für ihn verkörpert Branko den rauen und lebensfrohen Balkan. Dessen Tochter Sanja bedeutet für ihn daher nicht nur die große Liebe, sondern auch Identität. Doch mit dem Tod Sanjas sieht sich Nenad plötzlich mit einer Seite des Balkans konfrontiert, die ihm fremd ist. Branko zieht das Schicksal als Erklärung für den Tod seiner Tochter heran. Bei der Beerdigung in den Bergen Montenegros erkennt Nenad, dass die ganze Familie nur das Schicksal, aber niemand Branko anklagt. Auf der Heimfahrt nach Deutschland herrscht zwischen Nenad und Branko eisernes Schweigen. Branko navigiert die beiden in immer verschneiteres Gebiet, bis die Straße nicht mehr befahrbar ist. Das Auto kommt ständig ins Rutschen, nähert sich gefährlich dem Abgrund. Sie müssen den Wagen wiederholt in die Mitte der Straße zurückschieben. Als Branko sich in eine aussichtlose Situation hineinmanövriert, hat Nenad dessen Leben in der Hand. Er fordert das „Schicksal“ heraus: will endlich das Schuldeingeständnis von ihm erzwingen. |
|
|
Preise & Festivals
|
Amor Fati
