Vögel über Warschau

Vögel über Warschau

Warschau ist kalt und fremd. Bruno fährt trotzdem hin. Er ist verabredet mit Ronja. Sie waren mal ein Paar, sind jetzt getrennt. Aber er weiß, er liebt sie immer noch, und morgen ist Silvester. Sie haben gesagt, sie verbringen die Tage gemeinsam.

Also wartet Bruno am Gleis auf sie, und als der Zug einfährt und er erwartungsvoll den Blick hebt, ist sie nicht da. Er ruft sie an, erreicht sie nicht, aber Bruno weiß, in ein paar Stunden kommt der nächste Zug. In dem wird sie sitzen. Er verlässt den Bahnhof. Kinder bewerfen ihn mit Wasserbomben. Sein Wagen ist nicht mehr da, gestohlen. Seine Jacke war darin, die ist jetzt weg. Er friert. Er weiß nicht wohin und stolpert los. So beginnt für ihn eine beschissene Nacht, eine Odyssee durch die tristen Straßen Warschaus.
Auf der Suche nach seinem Wagen kreuzen sich seine Wege immer wieder mit den Menschen dieser unwirtlichen Stadt. Er trifft auf eine verkappte Abenteurerin, einen romantischen Taxifahrer, eine betrogene Busfahrerin. Sie missverstehen ihn und führen ihn herum und erklären ihm, wie die Liebe auszusehen hat. Aber Bruno ist überzeugt, bereits zu wissen, wie sie aussieht, und wartet weiter auf die Ankunft Ronjas.
Erst die Bekanntschaft einer malträtierten, verkrüppelten Taube lässt ihn zweifeln. Auf einer Bank im Park werden sie gemeinsam Zeuge eines Naturphänomens, und die Taube sitzt bei ihm und scheint zu fragen: Wie sieht die Liebe denn nun aus?

Pitch

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