Ziel des Studiums ist es, Studierende zu Producer*innen und Produzent*innen auszubilden.
Ein*e Produzent*in trägt die wirtschaftliche, rechtliche und kreative Gesamtverantwortung für das Filmprojekt.
Produzent*innen befassen sich im Berufsalltag vorwiegend mit der Stoffentwicklung. Zum einen arbeiten sie unter Berücksichtigung künstlerischer Gesichtspunkte gemeinsam mit Autor*innen Stoffideen aus. Sie kennen aber auch den Markt und wissen, an wen sich dieses „Kreativ-Produkt“ verkaufen lässt.
Sie suchen Investor*innen für diese Ideen (z. B. TV-Sender, Streamingdienste, Filmförderanstalten) und berücksichtigen auch deren Portfolios, Bedürfnisse und Anforderungen.
Steht die Finanzierung, beginnt die Phase der Vorproduktion. Ein*e Produzent*in ist direkt an der Auswahl aller entscheidenden Positionen (z. B. Regie, Kamera, Cast) beteiligt und wird Vertragspartner*in aller Filmschaffenden. Als Auftrag- oder Arbeitgeber*in kommt ihm/ihr dabei eine zentrale Rolle in der Filmentstehung zu – auch in allen kreativen Belangen, denn der/die Produzent*in trägt dafür Verantwortung, dass das an Sender und Streamingdienste verkaufte Filmvorhaben wie verabredet später abgeliefert werden kann. Auch als unabhängige*r Kino-Produzent*in wirken sich alle wirtschaftlichen und kreativen Entscheidungen direkt auf den Erfolg des Films und der eigenen Firma aus. Der/Die Produzent*in steht somit mit allen Gewerken im Austausch und ist in alle relevanten kreativen Entscheidungen involviert. Das erfordert ein profundes Verständnis aller Gewerke und Zusammenhänge. Neben den künstlerischen Aspekten hat der/die Produzent*in auch organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen im Sinn.
Während der Drehphase bleibt der/die Produzent*in Ansprechpartner*in aller Filmschaffenden. Keine leichte Aufgabe: Denn das bedeutet auf kurze Dauer plötzlich Chef*in von 30-100 Angestellten zu sein. Jetzt sind Führungs-Skills wie Diplomatie, Mediation, Entscheidungsfreudigkeit und Problemlösungskompetenz gefragt.
Nach der personalintensiven Drehphase kehrt wieder Ruhe ein: Der/Die Produzent*in verantwortet den Workflow des Postproduktionsprozesses und gibt Feedback zu Zwischenergebnissen auf dem Weg zum fertigen Film. Ist ein Sender oder Streamingdienst inhaltlich und finanziell beteiligt, führt er/sie die Kommunikation.
Auch nach der Fertigstellung des Films/der Serie (und ggf. der Lieferung an den Sender/Streamingdienst) ist der/die Produzent*in gefragt. Nun geht es vorwiegend darum, das fertige Produkt zu vermarkten und zu bewerben – und Bilanz zu ziehen, ob sich der Film auch finanziell gelohnt hat.
Gleichgültig ob unabhängige*r Produzent*in oder Produzent*in einer Auftragsproduktion (Sender/Streamingdienst): Der Film/Die Serie bleibt immer auch „das eigene Baby“, denn der/die Produzent*in war von der ersten Idee bis zur Fertigstellung dabei – ein Privileg, das nur wenigen anderen Gewerken zuteil wird.
Produzent*innen haben je nach Projektphase einen intensiven Workload und sehr vielseitige Aufgabenfelder. Sie arbeiten auch deswegen oft im Team – meist mit Producer*innen, die Angestellte der Produzent*innen sind, deren Aufgabenbereiche jedoch ähnlich und „Verhandlungssache“ innerhalb des produzentischen Gespanns sind.
Eine*n gute*n Produzent*in zeichnet ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl, Führungswille und -kompetenz aus, sowie Menschenkenntnis, Belastbarkeit, geistige Flexibilität, Pragmatismus und eine gewisse Risikobereitschaft. Jedes Filmprojekt ist anders, ein Wagnis, unvorhersehbar.
Im Laufe des Studiums versuchen wir, Kompetenzen zu stärken, die unsere Absolvent*innen selbstbewusst genug werden lassen, um sich dem Abenteuer „Filmemachen“ optimistisch zu stellen.