Szenenbildner*innen gestalten filmische Welten – vom Erfinden einer noch nie gesehenen Zukunft, über die sensible Darstellung persönlicher Innenräume, bis hin zur realistischen Nachempfindung vergangener Epochen. Sie verstärken und erweitern die Atmosphäre eines Drehbuchs durch ein narratives Design.

Der Fachschwerpunkt Szenenbild des Bachelorstudiengangs Film vermittelt neben den vielfältigen gestalterischen und handwerklichen Grundlagen des Szenenbilds auch das Verständnis für die Bildsprache des Gewerks.  Das Kommunikationsvermögen über die Zusammenhänge von Gestaltung und Dramaturgie wird entwickelt und geschärft.

Für den praxisorientierten Fachunterricht können die Studierenden auf Werkstätten, einen großen Fundus und das Bühnenstudio der ifs zurückgreifen.

Durch hochkarätige Gastdozierende aus der Branche, Praktika bei Kino- oder TV-Spielfilmen sowie Festival- und Fundi-Besuche bauen Szenenbildstudierende schon während des Studiums ein Branchennetzwerk auf, um optimal auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet zu sein.

INHALT

  • Die Lehre orientiert sich an aktuellen internationalen Branchenstandards und reagiert schnell auf neue Tendenzen. Neben der Professur garantieren erfahrene Gastdozierende aus der Branche eine praxisnahe Lehre auf höchstem Niveau. Zahlreiche Kooperationsseminare mit den anderen Fachbereichen ermöglichen ein frühes Kennenlernen der Branchenrealitäten.

Im Rahmen des Studiums werden u. a. die folgenden Fachinhalte vermittelt:

  • Szenenbildkonzeption
  • Semiotik im Szenenbild
  • Szenenbildanalyse und Fallstudien
  • Dramaturgie
  • Architekturgeschichte, Stilkunde und Raumtheorie
  • Visualisierungstechniken: Modellbau, 3D Software
  • Art Department – Strukturen und Organisation
  • Zeichnen: Technisches Zeichnen , Freihandzeichnen Architektur
  • Grünes Szenenbild
  • Location Scouting und Location-Konzepte
  • Studiobau, Setdecoration und Set Painting

Ein wichtiger Teil der Lehre und des Studierens findet in der Projektarbeit statt, die von einer intensiven Kooperation der sieben Fachschwerpunkte geprägt ist.

Im Rahmen des Studiums gibt es diverse Projektphase, in denen experimentiert, geübt und produziert wird. Die Anforderungen variieren: Es gibt fiktionale und non-fiktionale Projekte. Die Arbeit an den Projekten besteht sowohl aus individuellen Anteilen als auch aus interdisziplinärer Teamarbeit mit den Kommiliton*innen und anderen Kooperationspartner*innen. Die Komplexität der Projektarbeiten nimmt im Laufe des Studiums bis zum Abschlussprojekt zu.

Die Realisierung der jeweiligen Projekte erfolgt in den im ifs-Curriculum vorgesehenen Rahmenbedingungen.

COMPARATIVE MEDIA STUDIES
Die Lehre beschäftigt sich mit den Beziehungen des Mediums Film zu den anderen Medien und ihren Darstellungs- und Erzählformen, insbesondere zu den audiovisuellen Konkurrenzmedien Theater, Fernsehen und digitalen Spielen, aber auch zur bildenden Kunst und Fotografie, zu Literatur und Musik. Besondere Aufmerksamkeit finden in der theoretischen Reflexion wie in praktischen Übungen die ästhetischen und kulturellen Konsequenzen der Digitalisierung für die Produktion, Distribution und Rezeption audiovisueller sowie cross- und transmedialer Inhalte.

Themen (u.a.):

  • Geschichte und Theorie digitaler Medien
  • Adaptation und Transmedialität
  • Deutsch-Amerikanisches Filmemachen


FILMWISSENSCHAFT
Das Lehrgebiet befasst sich mit Fragen und Methoden der Filmgeschichte, Filmtheorie und Filmästhetik. Wie lässt sich Film als Medium, als Kunst, als Erzählung, als Blickordnung, als Utopie, als Erfahrung, als Arbeit, als Wissensform oder als populäres Bildrepertoire untersuchen? Die Auseinandersetzung mit Konzepten der Filmwissenschaft schärft die eigene Wahrnehmung. Über die Produktionskulturen, die Wahrnehmungssituationen, den Wandel und die Anziehungskraft des Films nachzudenken, bedeutet auch, neue Verbindungen zwischen kritischen Anliegen und künstlerischen Arbeitsweisen zu entwerfen.

Themen (u.a.):

  • Einführung in die Filmanalyse
  • Filmgeschichte von 1895 bis heute
  • Theorieansätze zu u. a. Realismus, Fiktionsbildung, Repräsentation, Genres und ästhetischen Erfahrungen des Zuschauens

Neben der Fachkompetenz liegt ein besonderes Augenmerk auf der Vermittlung und Erprobung von Schlüsselkompetenzen:

SOZIALKOMPETENZ
Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Führungskompetenz, Interkulturelle Kompetenz und Problemlösungskompetenz

INDIVIDUALKOMPETENZ
Selbstmotivation, Selbstorganisation und Selbstreflexion

METHODENKOMPETENZ
analytische Fähigkeiten, kritisches Denken, Transferfähigkeit, Argumentationsfähigkeit, wissenschaftliches Arbeiten und Präsentationstechniken

Persönliche und fachliche Entwicklung werden durch Coaching-Gespräche und Feedback der Lehrenden zu verschiedenen Studienleistungen und Teamprozessen gefördert. Die Reflexion der eigenen künstlerischen Arbeit erfolgt mit interdisziplinärer Perspektive, im Kontext anderer Kunstformen und als Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Die Entfaltung der künstlerischen Persönlichkeit wird gezielt gefördert.

Damit der Berufseinstieg bestmöglich gelingt, werden während und insbesondere zum Ende des Studiums umfassende Angebote in Form der sog. Bridging-Seminare gemacht. Hier treffen Studierende beispielsweise auf erfahrene Branchenvertreter*innen ihres Fachs (teilweise Alumni der ifs), die von ihren vielfältigen Karrierewegen berichten und wertvolle Tipps für den Einstieg vermitteln. Austauschrunden mit potenziellen Auftraggebern vermitteln aktuelles Hintergrundwissen und wertvolle Kontakte.

Darüber hinaus erhalten Studierende praktische Informationen rund um das Thema Existenzgründung und werden u. a. mit Verhandlungstechniken gezielt auf den Branchenalltag vorbereitet.

Festival- und Fachtagungsbesuche fördern die Bildung von Branchennetzwerken und verschaffen wertvolle Einblicke in Trends und Praktiken der Branche. Studierende im Studienschwerpunkt Szenenbild besuchen während ihres Studiums  verschiedene Fundi im In- und ggf. Ausland. Praktika im Szenenbild bei Kino- oder TV-Spielfilmen oder am Theater dienen ebenfalls der Bildung von beruflichen Netzwerken.

Szenenbilder*innen sind künstlerisch und konzeptionell eigenverantwortliche Gestalter*innen des räumlich-visuellen Erscheinungsbilds eines Filmwerks. Durch die von ihnen in Szene gesetzten Landschaften, Räume und Gegenstände verbildlichen sie die Emotionen einer Geschichte.

Szenenbilder*innen kreieren den Raum für das Spiel der Schauspieler*innen und die Bewegung der Kamera.

Die szenischen Entwürfe der Szenenbilder*innen vermitteln zwischen Kostümbild, Regie und Kamera auf der einen Seite sowie der Produktionsrealität (u. a. Finanzierung, Verfügbarkeit von Ressourcen) mit den spezifischen Erfordernissen an Organisation und Logistik auf der anderen Seite.
Das Szenenbild reflektiert die Emotion und Stimmung der einzelnen Szenen und überträgt diese in die Gestaltung der Räume. Hierbei muss das Bild nicht nur den geographischen, kulturellen und geschichtlichen Hintergrund der sozialen Lage der Charaktere, sondern auch ihre psychische Dimension ausdrücken.
Szenenbildner*innen geben dem gesamten Filmwerk ein in sich schlüssiges Erscheinungsbild.
Die zu erzählende Geschichte und ihr Umfang erfordern flexible Teamzusammenstellungen im Art Department durch die Szenenbildner*innen.

Auszug aus www.v-sk.de

STRUKTUR

Das 7-semestrige Bachelor-Studium ist modularisiert und setzt sich zusammen aus

  • FACHMODULEN, in denen das künstlerische und fachliche Know-how für den angestrebten Beruf vermittelt wird,
  • PROJEKTMODULEN, in denen sowohl eigenständig als auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit Projekte von der Idee bis zum fertigen Drehbuch oder Film realisiert werden,
  • und MEDIENWISSENSCHAFTLICHEN MODULEN UND SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN, in denen film- und medienwissenschaftliche Kenntnisse sowie soziale Kompetenz vermittelt werden.

Semester 1 und 2:
Gestalterische Grundlagen (u. a. Storyboard, Raumentwurf im Modellbau)

  • Dramaturgische und konzeptionelle Grundlagen
  • Grundlagen in analogen Szenenbild-Arbeitstechniken
  • Einführung in Software-Tools zur Erstellung von Prävisualisierungen
  • Grundlagen Art Department
  • Grundlagen Szenenbildanalyse
  • Einführung in Green Szenenbild

Semester 3:
Konzeptionelle Grundlagen

  • Locations als Drehorte
  • Raumkonzeptionen – Wege zum Bild
  • Stilkunde – Innenräume und Möbel im historischen Kontext
  • Set Decoration
  • Vertiefung der Szenenbild-Arbeitstechniken
  • Szenenbildanalyse
  • Präsentation

Semester 4:

  • Worldbuilding (gewerkeübergreifend)
  • Art-Department-übergreifende Ausführung mit Studiobau und Dreharbeiten
  • Architekturgeschichte
  • Vertiefung Szenenbildanalyse
  • Präsentation
  • Optionales Branchenpraktikum in projekt- und vorlesungsfreier Zeit

Semester 5:

  • Konzeption, Entwurf und Prävisualisierung für großen Studiobau incl. Set Dekoration
  • Vertiefung Software-Tools zur Raum-Illustrationen
  • Raumtheorie

Semester 6 und 7:

  • Konzeption und Ausführung Abschlussprojekt
  • Branche und Beruf

Nach erfolgreicher Bachelorprüfung wird der akademische Grad »Bachelor of Arts« (B. A.) verliehen.

Jedes Modul wird mit einer Prüfung abgeschlossen und bewertet. Die Prüfungen werden u. a. in Form von Arbeitsproben, Dokumentationen, Präsentationen, Referaten, Klausuren oder mündlich abgenommen.

Ende des Studiums wird die Bachelorarbeit erstellt und ergänzt durch eine mündliche Prüfung (Kolloquium).

Die Bachelorarbeit im Fachschwerpunkt Szenenbild besteht aus einer theoretischen Arbeit und einer Projektarbeit (Szenenbild für einen Abschlussfilm oder Bühnenbild am Theater). Das Kolloquium führt die verschiedenen Teile der Bachelorarbeit in einem Fachgespräch zusammen und vertieft einzelne Aspekte.

Der Bachelorstudiengang Film ist als Vollzeitstudium eingerichtet. Für die Lehrveranstaltungen ist eine Anwesenheitspflicht von in der Regel 80 % verbindlich.

Die Studienleistung, der Workload, wird mit Leistungspunkten (Credit Points) nach den Grundsätzen des European Credit Transfer System berechnet.

Pro Semester werden 30 Leistungspunkte vergeben. Bei einer Regelstudienzeit von 7 Semestern sind 210 Leistungspunkte zum Erreichen des Abschlusses »Bachelor of Arts« notwendig.

Lehrende

Fachprofessor*innen

Foto Prof. Sebastian Soukup
© Detlev Schneider 2023

Prof. Sebastian Soukup

Professur Szenenbild

Professor*innen

Professor*innen
Szenenbildner und Filmarchitekt; Nominierungen Deutscher Filmpreis - Bestes Szenenbild für »Der vermessene Mensch« (2023) und »Narziss und Goldmund« (2020)
Foto Prof. Uli Hanisch

Prof. Uli _Hanisch

Mitbegründer des Fachschwerpunkts Szenenbild | Dozent

Professor*innen
Professor*innen
Szenenbild für u.a. DAS DAMENGAMBIT (Golden Globe) und BABYLON BERLIN (u. a. Deutscher Fernsehpreis - Beste Ausstattung)
Alle Professor*innen

Dozierende (Auswahl)

Alle Dozierende
Die ifs lehrt neben den wichtigen handwerklichen und technischen Fähigkeiten auch das Vertrauen in die eigenen Ideen und ins eigene Können. Dazu erlernt man im Fachunterricht und in den Film- und Medienwissenschaftlichen Vorlesungen eine Menge theoretisches Wissen als fundierte Basis für das spätere Berufsleben.

Lea Preuße

Szenenbild-Assistenz (»A Thin Line«, »Weil wir Champions sind« ,»Goldjungs«)

Foto Lea Preuße
© Jan Zinn
Was mich besonders begeistert, ist die Vielseitigkeit der Projekte. Zudem ist der Studiengang sehr praxisorientiert.

Leonhard Jagels

Szenenbild-Alumnus

Foto Leonhard Jagels
Ideenreichtum entdecken, praktische Umsetzung lernen – Einen facettenreichen Zugang zu Fantasie und Handwerk ergründen Studierende an der ifs als Schlüssel für ein starkes Szenenbild. In meinen Teams habe ich regelmäßig Absolvent*innen der ifs und ich bin immer wieder begeistert von ihrer gleichsam praxisbezogenen Herangehensweise, wie auch unkonventionellen Kreativität! Als Vorstandsmitglied des Berufsverbands VSK weiß ich von dem fehlenden Nachwuchs in unserer Branche. Eine fundierte und praxisnahe Ausbildung, wie sie die ifs bietet, wird dringender denn je gebraucht!

Mathias Müsse

Szenenbildner (»Winnetou«, »Fuck Ju Göthe«, »Lauf Junge lauf«)

Foto Mathias Müsse
© privat

Studiengebühren & Finanzierung

Studiengebühren

Gibt es Studiengebühren an der ifs?
 

Ja, für ein Studium an der ifs fallen Studiengebühren an. Diese liegen für den Bachelorstudiengang Film seit 2003 unverändert bei 1750 Euro pro Semester. Darin enthalten sind 250 Euro Beitrag für den ifs-Förderverein.
Für die gesamte Dauer des Studiums von 7 Semestern bis zum Bachelor-Abschluss fallen also insgesamt Gebühren von 12.250 Euro an.

Die Studierenden an der ifs erhalten eine hochkarätige Ausbildung, die nur zu einem sehr geringen Teil durch die Studiengebühren finanziert wird. Die Mittel der ifs kommen hauptsächlich durch eine Vergütung des Landes NRW sowie von der Film- und Medienstiftung NRW, die alleinige Gesellschafterin der ifs ist.
Jeder Studienplatz wird in hohem Maße subventioniert.

Warum gibt es Studiengebühren?

  • Pro Fachschwerpunkt werden maximal 8-12 Studierende aufgenommen. D.h. in einem Jahrgang gibt es maximal 70 Studierende. Darüber hinaus lässt die ifs zum Bachelorstudiengang Film nur alle zwei Jahre zu.
  • Studieren im BA Film an der ifs bedeutet also: individuelle und intensive Betreuung durch kleine Studierendenzahlen und engen Kontakt zu Dozierenden sowie Kommilitonen/Kommilitoninnen. Diese Kontakte sind insbesondere für den Berufseinstieg nach dem Studium ausgesprochen wertvoll.
  • Den Studierenden der ifs steht eine ausgezeichnete technische Ausstattung zur Verfügung, die eine ständige Aktualisierung und Erweiterung erfährt. https://www.filmschule.de/ueber-die-ifs/technische-ausstattung/
  • Der Unterricht erfolgt zum einen durch festangestellte Professor*innen, zum anderem durch nationale und internationale Lehrende aus Medienpraxis und -wissenschaft, die für Lehrveranstaltungen gebucht werden.
  • Die Studierenden im BA Film realisieren pro Semester mindestens eine Projektarbeit, in der Regel ein Kurzfilm. Am Ende des Studiums steht der Abschlussfilm (bzw. das Abschlussdrehbuch).  Für diese Projektarbeiten steht jedem Team ein Budget von Seiten der ifs zur Verfügung.
  • Im Curriculum verankert sind Besuche von ein bis zwei Branchenveranstaltungen, wie Filmfestivals. Die Kosten hierfür werden überwiegend übernommen.

Studieren mit Qualität

TH Köln

Unser Studienabschlüsse werden in Kooperation mit der TH Köln vergeben und  unsere Studiengänge unterliegen dem Qualitätsmanagement der TH Köln.

AQAS

 

 

 

 

 

 

AQAS ist eine von Hochschulen und wissenschaftlichen Gesellschaften getragene Einrichtung für Qualitätsmanagement im Bereich Bildung und Erziehung. Eine Hauptaufgabe ist die Qualitätsprüfung von Studiengängen, insbesondere von Bachelor- und Masterstudiengängen.

Downloads

Das Modulhandbuch bietet vertiefende Informationen zum Curriculum.
Der Studienverlaufsplan gibt einen strukturellen Überblick über die Module der einzelnen Studienschwerpunkte im gesamten Bachelorstudium Film.

Du hast Fragen? Wir helfen gern weiter!