»Life Is Not a Competition, But I‘m Winning«
Dokumentarfilm, D 2023, 79 Min.; Regie: Julia Fuhr Mann
Anschließend Filmgespräch mit Regisseurin Julia Fuhr Mann, moderiert von Dr. Maxa Zoller (Künstlerische Leitung IFFF)
In kaum einem Gesellschaftsbereich wird das binäre Geschlechtersystem so aufrechterhalten wie im Sport. Die Grundlage der körperlichen Hochleistung führt zu binären Kategorien, die zu unterlaufen sich Julia Fuhr Mann im übertragenen und wortwörtlichen Sinne mit ihrem preisgekrönten
Abschlussfilm zur Aufgabe gemacht hat. Die trans* Marathonläuferin Amanda Reiter aus dem bayerischen Lenggries und die ugandische 800 Meter Läuferin Annet Negesa stehen neben vielen anderen Sportler*innen im Mittelpunkt dieser Geschichte über restriktive Geschlechterkonzepte im Wettkampfsport und dem Versuch, sich aus ihnen zu befreien.
Die Regisseur*in fügt sich weder konservativen Genderkonventionen, noch gängigen Filmgenres und entfaltet so ein neues hybrides Format. Der essayistische Dokumentarfilm verzahnt Archivfilm mit performativen Elementen und dokumentarischem Material, das ausdrucksstark von DoP Caroline Spreitzenbart gestaltet wurde. Was den Film einzigartig macht, sind die fließenden Übergänge von Found-Footage-Ausschnitten, wie zum Beispiel aus Aufnahmen der Olympischen Spiele 1928, in Szenen der Gegenwart, in der ein ‚Chor‘ non-binärer Sportler*innen gemeinschaftlich diskutiert, trainiert, demonstriert. So entsteht ein queeres Zeitverständnis, das nicht starr und linear, sondern dynamisch und mehrdimensional ist.
»Life Is Not a Competition, But I’m Winning« ist ein bildgewaltiges Statement über den Ausbruch aus den Normen des binären Denkens.
Gewinnerfilm Nationaler Wettbewerb für Bildgestalter*innen IFFF Dortmund+Köln 2024.
Um die Diskussion zum Thema Gender und Diversität anzuregen, werden in der Reihe regelmäßig ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme sowie experimentelle Arbeiten gezeigt und deren Macherinnen im anschließenden Gespräch vorgestellt. Eine Veranstaltung des Internationalen Frauen Film Fest Dortmund+Köln (IFFF) in Kooperation mit der ifs Internationale Filmschule Köln im Rahmen des Filmforums NRW e. V.