Jede*r Autor*in kennt die unangenehme Situation, wenn die anfängliche Faszination für ein neues Projekt verblasst und erste Zweifel aufkommen: Sind die Figuren glaubhaft, die Beziehungen zwischen ihnen vielversprechend genug und die angelegten Konflikte wirklich nachvollziehbar? Fehlt es vielleicht an Nebenfiguren, die die Handlung anreichern und beeinflussen? Ist das Figurenensemble stimmig?
Ein hilfreiches Werkzeug für die Beantwortung dieser Fragen ist die Drehbuchaufstellung: Durch die räumliche Aufstellung von Figuren werden Beziehungskonstellationen und Handlungsoptionen sichtbar gemacht und spielerisch vor Ort untersucht. Wie stehen diese Figuren zueinander, wie und warum fühlen sie sich angezogen oder abgestoßen? Welche Motivationen prägen sie und welche Wege wählen sie, miteinander zu interagieren, sich zu verbünden oder zu bekämpfen?
Egal in welcher Phase des Entwicklungsprozesses – ob Exposé, Treatment oder Drehbuch –, eine solche räumliche Visualisierung durch Stellvertretende führt zu einer ehrlichen Revision des Schreibprozesses. So kann die Sicherheit in der eigenen Arbeit wiedergewonnen werden, aber auch neue Lust am Entwickeln entstehen – vielleicht in ganz unerwartete Richtungen.
Der zweitägige Wochenend-Workshop »Drehbuchaufstellung« (23.-24. November 2024), angeleitet von der erfahrenen Trainerin und systemischen Beraterin Karin Pilot, stellt diese Technik an Beispielen aus der Praxis vor.
- Teilnehmer*innen können sich mit einem eigenen Projekt bewerben, das sie anhand der Drehbuchaufstellung überprüfen und verfeinern wollen.
- Beobachter*innen nehmen ohne eigenes Projekt teil, um den Aufstellungsprozess kennenzulernen – und stellen sich gegebenenfalls als Figurenstellvertretende zur Verfügung.
Weitere Informationen und das Bewerbungsformular finden Sie hier.
Bewerbungsschluss ist der 6. November 2024.