Zum Städtele hinaus
© Bob Pakes - Echoes Of The Past

Zum Städtele hinaus

Ein heißer Sommer im Jahr 1959 in Bad Nauheim, eine Kleinstadt außerhalb von Frankfurt. Inmitten des deutschen Umbruchs wachsen die beiden ugendlichen Anna (17) und Heinz (18) zwischen zwei Kulturen auf – der deutschen, traditionellen Kleinstadt auf der einen und dem aufregenden „American Way of Life“ auf der anderen Seite. Denn Bad Nauheim wird belebt von der angrenzenden Ray-Barracks-Kaserne, in der tausende US-Soldaten stationiert sind. Anna, die nach der Schule in der elterlichen Apotheke aushilft, fährt immer wieder heimlich Medikamente zur Kaserne. Heinz hingegen macht Bekanntschaft mit den Soldaten, wenn er bis spät abends im kleinen Gasthaus seines Vaters arbeitet.

Während Anna und Heinz sich nach einem Kinoabend eine gemeinsame Zukunft ausmalen, wird der kleine Ort unverhofft in große Aufregung versetzt: Elvis Presley, der King of Rock‘n‘Roll, zieht in die Kaserne ein. Nicht nur die Stadt, auch Anna und Heinz sind elektrisiert und lassen sich durch diesen turbulenten Einzug der großen weiten Welt in die beschauliche und konservative Kleinstadt zu wilden Fluchtplänen inspirieren. Doch so einfach lässt sie ihr Leben nicht ziehen – Heinz‘ Eltern brauchen ihn, und er beginnt an seinen Zielen zu zweifeln. Für Anna hingegen wird der Gedanke zu bleiben zunehmend unerträglich, und in ihr reift ein Entschluss.

Die Kleinstadt hat sich schon längst schlafen gelegt, als Anna in einem amerikanischen Transporter nach Bremerhaven sitzt. Heinz bedient letzte Gäste in der Schänke, als Elvis hereinkommt und am hinteren Tisch beginnt, leise summend ein Lied zu schreiben. „Muss I denn, muss I denn zum Städtele hinaus …“