Die Libau-Unternehmung_Still
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Die Libau-Unternehmung

März 1916: Der Erste Weltkrieg wütet seit fast zwei Jahren. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Wilhelm müsste diesen Krieg eigentlich als Offizier an vorderster Front für sein Vaterland gewinnen. Doch weil vor einigen Jahren Gerüchte über seine Sexualität die Runde gemacht haben, ist er der Marineakademie vorzeitig verwiesen worden. Seither fristet er sein Dasein als einfacher Kryptograph in einem Großraumbüro – bis er endlich die Chance bekommt, sich zu beweisen.

Um die Westfront zu zerschlagen, will das deutsche Kaiserreich eine Revolution in der seit Jahrhunderten ausgebeuteten, englischen Kolonie Irland entfachen und Großbritannien damit von innen heraus schwächen. Dafür muss Berlin die irischen Rebellen allerdings mit Waffen beliefern. Wilhelms Mission lautet, sich als Spion in Dublin einzuschleichen und dort den verschlüsselten Funkkontakt zwischen den Rebellen und Berlin herzustellen, um den  reibungslosen Ablauf der Waffenlieferung zu gewährleisten.

Hochmotiviert reist Wilhelm unter der gestohlenen Identität eines Lehrers in die irische Hauptstadt. Tagsüber unterrichtet er am örtlichen Jungeninternat, das vom Anführer des irischen Untergrunds geleitet wird, und nachts tauscht er verschlüsselte Telegramme mit Berlin aus.

Als seine simple Aufgabe ihm jedoch nicht den erhofften Ruhm verschafft, überschreitet Wilhelm seine Befugnisse und nimmt immer größere Risiken für den Erfolg der Revolution in Kauf. Damit zieht er die Aufmerksamkeit eines englischen Inspektors auf sich, der fortan alles daransetzt, den deutschen Spion zu enttarnen. Als Wilhelm dann auch noch Gefühle für einen irischen Lehrer entwickelt, droht die ohnehin angespannte Lage außer Kontrolle zu geraten.